Meteorologiestudium und Promotion
Ich habe Meteorologie studiert, weil mir das Thema Klimawandel sehr am Herzen liegt, und weil ich etwas zu Lösung des Problems beitragen möchte. Während meiner Promotion war ich immer wieder mal frustriert darüber, dass in unserer Gesellschaft so wenig gegen den Klimawandel getan wird. Mir wurde klar, dass wir kein Erkenntnisproblem haben, sondern ein Umsetzungsproblem. Wir wissen seit über 100 Jahren, dass menschengemachte Treibhausgase die Erde erwärmen, seit 1979, meinem Geburtsjahr, gibt es internationale Konferenzen zum Klimawandel. Und dennoch haben wir den Klimawandel immer noch nicht im Griff. Deshalb ist meine private Forschungsfrage, warum wir Menschen den Klimawandel und andere ökologische und soziale Probleme auf diesem Planeten nicht in den Griff bekommen. In dieser Zeit habe ich Ökodörfer kennengelernt und war fasziniert davon, wie viel möglich ist, wenn sich eine Gruppe von Menschen einig ist, dass sie ihr Leben auf Ökologie und nachhaltiges Leben ausrichten möchten. Viel mehr noch hat mich dort die Kultur des achtsamen und respektvollen Umgangs miteinander beeindruckt (mehr dazu können sie in dieser Podcast-Folge des Ökodorfs Sieben Linden vom April 2022 hören, wo ich über die Klimakrise und Ökodörfer als Reallabore spreche).
Leben und Lernen in Ökodörfern
Nach meiner Promotion habe ich mir eine Auszeit genommen und habe 1,5 Jahre im Ökodorf ZEGG gelebt. Es war für mich eine sehr wertvolle und inspirierende Zeit, in der ich sehr viel gelernt habe. Besonders inspiriert hat mich Joanna Macy mit ihrer Tiefenökologie, die mir gezeigt hat, dass mein Schmerz über den Zustand der Welt nichts Negatives ist, sondern im Gegenteil, ein Zeichen von Liebe für diesen Planeten ist, die ich nutzen kann, um ins Handeln zu kommen. Durch die Tiefenökologie habe ich aber auch erfahren, was für einen Unterschied es macht, wenn ich der Klimakrise nicht mit Zukunftsangst und blindem Aktionismus begegne, sondern mit einer tiefen Anbindung an das Leben, einer Liebe zu unserem Planeten und mit Zukunftslust. Dabei hat mir auch die Gewaltfreie Kommunikation geholfen, durch die mir bewusst wurde, wie sehr in unserer Gesellschaft strukturelle Gewalt normal ist, oder mit anderen Worten gesagt, wie sehr wir es durch das Patriarchat gewohnt sind, Win-Lose Games zu spielen. Mir ist klar geworden, dass dieses Win-Lose Game nicht ewig weiter gehen kann, sondern irgendwann zu einem Lose-Lose Game werden wird, wenn wir so weiter machen wie bisher. Und dass es eine Alternative dazu gibt, die wir nur wenig gewohnt sind: Win-Win Games.
Weiterbildungen
- Jahresausbildung als Gewaltfreier Kommunikations Coach 2012-2013
- Selbsterfahrungsseminare Heldenreise und Schatten bei Irgendwie Anders (2012, 2013)
- 1,5 Jahre Leben und Lernen im Ökodorf ZEGG: Leitung von Gruppen und Seminaren, Forum, … (2014-2015)
- Possibility Management (Clinton Callahan) 2014, 2017
- Trainer für Tiefenökologie (2016, 2020, 2023)
- Emotionaler Rucksack (Praxis des bewussten Entladens von Vivian Dittmar) (2014, 2017, 2021)
- Conflict Transformation Training bei Daniel Auf der Mauer (2022)
- Präsenz und Absenz (dreiteilige Ausbildung bei Daniel Auf der Mauer) (2023)
- Summer Intensive bei Thomas Hübl (2023)
- Climate Conflict Transformation Training bei Daniel Auf der Mauer (2023)
- Timeless Wisdom Training bei Thomas Hübl (2025-2026)